Das Logensiegel

 


 
 

Unser Logensiegel spiegelt deutlich die Zweideutigkeit der FM wieder. Die Zweideutigkeit zwischen Profan und Spirituell.

Profan gedeutet, kann man sagen: Die Gestalter des Siegels haben sich vielleicht durch die Nähe der Elbe, des großen Flusses, dazu inspirieren lassen, den heiligen Christophorus, den Schutzpatron der Fahrenden und der Fährleute, als Logennamen zu benutzen.

Die spirituelle Erklärung ist die der geistigen Pilgerschaft. Als Freimaurer gehen wir den Weg zum Licht und zur Selbsterkenntniss. Wir sehen auf dem Siegel das Bild des heiligen Christophorus, das Sinnbild des nach dem Lichte strebenden Menschen. Auf seinen Schultern trägt er den Christusknaben als Sinnbild des Lichtes selbst. Zu seinen Füßen liegen die freimaurerischen Symbole, die dem Bauhandwerk entnommen sind. In seiner linken Hand hält er den Baum des Lebens. Ganz unten sehen wir das Fundament eines Baues "als Symbol eines angefangenen Tempels". Wir nähern uns dem Licht durch das Benutzen der geistigen Werkzeuge - die den Baum des Lebens zum Erblühen bringen! Indem wir den Christus in uns Erkennen, werden wir - wie der heilige Christophorus - zu Christusträgern, und sind in der Lage, den geistigen Tempelbau der Menschheit fortzuführen und zu vollenden.

   

  
 

Die Legende vom großen Christoph:

 
   


Christophorus suchte der nach Legende den mächtigsten aller Könige, nur diesem wollte er dienen. Als ein König, den er für den mächtigsten gehalten hatte, bei einem Spielmannslied sich jedesmal bei der Nennung des Teufels bekreuzigte, musste der zugeben, dass er sich vor dem Teufel fürchte. Da verließ ihn Christophorus, um diesen noch Mächtigeren zu suchen; in der Einöde fand er ihn als schwarzen Ritter mit einer schrecklichen Begleiterschar und stellt sich in seinen Dienst; als sie aber zusammen des Weges zogen, wurde ein Kreuz sichtbar; der Teufel wich dem Kreuz aus, machte einen großen Umweg und musste zugeben, dass er das Bild des gekreuzigten Christus noch mehr als alles in der Welt zu fürchten habe.

Christophorus verließ nun auch den Teufel, nur dem noch mächtigeren Christus wollte er dienen. Lange suchte er, bis er endlich einen Einsiedler fand, der ihm bestätigte, Christus sei der mächtigste Herrscher; wolle man ihm dienen, so müsse man fasten können. Christophorus entgegnete, dass er das nicht könne. Auch die nächste Forderung, viel zu beten, konnte Christophorus nicht befolgen. Er übernahm dann aber die Aufgabe, Menschen auf dem Rücken über einen gefährlichen Fluss zu tragen, denn er war ja groß und stark. Statt eines Stabes nahm er eine große Stange und trug unermüdlich Menschen herüber und hinüber.

Eines Nachts hört er eine Kinderstimme rufen, konnte aber in der Dunkelheit nichts erblicken. Ein weiteres Mal hörte er die Kinderstimme rufen und wieder konnte er in der Dunkelheit nichts erblicken. Nach dem dritten Ruf nochmals hinausgehend, sah er ein Kind, das hinübergetragen werden wollte.

Als er aber mit diesem Kind auf der Schulter ins Wasser stieg, wurde die Last immer schwerer, das Wasser schwoll an, er fürchtete zu ertrinken und glaubte, die ganze Welt läge auf seinen Schultern. "Mehr als die Welt hast du getragen", sagte das Kind zu ihm, "der Herr, der die Welt erschaffen hat, war deine Bürde". Es drückte ihn unter das Wasser und taufte ihn. Am Ufer erkannte Christophorus Christus als seinen Herrn, der ihm auftrug, ans andere Ufer zurückzukehren und seinen Stab in den Boden zu stecken: er werde als Bekräftigung seiner Taufe finden, dass der Stab grüne und blühe. Als Christophorus am Morgen erwachte, sah er, dass aus seinem Stab tatsächlich ein Palmbaum mit Früchten aufgewachsen war.